Rennleitung 110
Unfallverhütung beim Moppedfahren mal ganz anders
ein kleiner Bericht der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung über den Vortrag
von Rick Lowag beim ACM Schönbuch am 07. März 2012
Von der großen Teilnehmerzahl war er anfangs noch überrascht: „Hätte man mich damals als jungen Motorradfahrer gefragt, ob ich Lust habe, mit einem Polizisten zu einer großen Polizeikontrolle zu fahren, wäre ich mit Sicherheit nicht mit“.
Ricky Lowag fuhr schon immer gern mit ordentlich Tempo. Sein persönliches Erwachen begann 2004, als er sich bei einem Motorradunfall den rechten Oberarm brach und sieben Monate lang in Reha musste. Zusammen mit Peter Göb, einem Polizeikollegen aus Hessen und ebenfalls begeisterter Motorradfahrer, entwickelte er das Unfallverhütungsprojekt „Rennleitung 110“: von Sportfahrer für Sportfahrer.
Im Böblinger Haus der Begegnung erklärt er den Bikern, was hinter dem Projekt steckt. „Die Gefahr fährt immer mit. Wir wollen daher zum anständigen Fahren animieren, denn am Ende des Tages zählt nicht, wer am schnellsten fährt, sondern nur, dass man heil daheim ankommt“, erzählt der 35-jährige Familienvater.
Teil der eigenen Sicherheit sei die richtige Kleidung und im Fall der „Rennleitung 110“ sind das auffällig neongelbe Westen. Sie sollen bewirken, dass man auf dem Motorrad nicht mehr so leicht übersehen wird und so Unfälle rechtzeitig verhindert werden können. Trainingsveranstaltungen auf bewachten Rennstrecken sind eine weitere Möglichkeit, Sicherheit im Umgang mit dem Motorrad zu erlangen..
„Man lernt viel über sein Fahrverhalten und kann trotzdem mal Gas geben“, sagt Lowag. Einziger Nachteil: Für einen Tag geführtes Fahren zahlt man zwischen 100 und 200 Euro. „Wir wollen aber versuchen, die Preise von den Anbietern nach unten zu handeln“, nennt Lowag ein weiteres Ziel der “Rennleitung 110”.